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Trauerbegleitung

Die Trauer zulassen

Wer verbindet nicht mit dem Wort Trauer zunächst einmal das Empfinden beim Verlust eines nahestehenden Menschen.

Der Tod löst Trauer aus – und unsere Sprache unterstreicht die Verbindung zwischen Tod und Trauer recht eindrucksvoll und fast diktatorisch: Trauerhaus, Trauerbrief, Trauerkleidung… .

Vokabeln, die zuordnen, die Trauer auf ein bestimmtes Ereignis im Leben eines Menschen einengen.

Der Trauer aber begegnen wir in jedem Lebensalter und vielen Lebensbereichen. Das Kind, das sich von seinem geliebten, aber im laufe der Jahre, völlig ramponierten Teddy trennen muss, empfindet sie ebenso wie der Erwachsene, für den eine Verbindung zerbricht.

Trauer ist ein Teil unseres Lebens, ein natürliches Empfinden, wie es auch die Freude ist. Gefühle und Empfindungen und der Umgang mit ihnen formen den Menschen, gehören zu seiner Entwicklung. Trauer ist – und das wird in unserer Zeit, in der die Perfektion einen so hohen Stellenwert hat, oft verdrängt – Trauer ist etwas ganz natürliches.

Jeder Mensch hat das elementare Recht zu trauern. Trauer zuzulassen, ist der erste Schritt, sie zu überwinden, sie zu begreifen, die Phasen, die durchschritten werden müssen, zu verstehen, der Weg zurück ans Licht.

Traurig zu sein gehört zu unserem menschlichen Leben genauso wie glücklich zu sein. Trauer – das ist eine normale, ja, im besten Sinne des Wortes sogar eine „alltägliche“ Lebenserfahrung.

Allerdings:
Für jeden einzelnen von Trauer bewegten Menschen ist diese tiefe seelische Erschütterung alles andere als alltäglich. Vielmehr wird Trauer als Ausnahme- oder Grenzsituation erfahren; sie gilt als „anormal“ in dem Sinne, dass sie den vermeintlichen normalen Lebensrhythmus stört. Die Folge dieses Verständnisses von Trauer als einem unnatürlichen Störfaktor ist der Versuch, die mit der Trauer verbundenen, ganz unterschiedlichen Gefühle so in den Griff zu bekommen, dass sie das „normale“ Leben eben nicht allzu sehr behindern.

Doch längst wissen wir, dass wir ein Recht auf Trauer haben: Unterdrückte, verdrängte, zurückgehaltene, verborgene Trauer macht krank – seelisch und körperlich. Und noch mehr: Trauer darf nicht nur, sie muss erlebt, durchlitten und meist auch gezeigt werden dürfen.

„Die Trauer zulassen“, bedeutet daher auch, einen sehr schweren – aber viel häufiger als in der Regel wahrgenommenen, vorkommenden – Lebensabschnitt positiv zu gestalten; positiv für das Überwinden dieser Phase und für die „Zeit danach“.

Was heißt „Trauern“ in diesem positiven Sinn?

Die Trauer ist ein Schmerz, der immer dann empfunden wird, wenn Menschen einen Verlust erleiden: Der Tod eines nahestehenden Angehörigen, eines Freundes löst einen solchen Trauerschmerz aus. Grundsätzlich aber tritt Trauer keineswegs ausschließlich im Zusammenhang mit dem Tod auf. Ganz im Gegenteil werden zahlreiche Trauererfahrungen im alltäglichen Lebenszusammenhang gemacht: Abschiednehmen von Freunden, die fortziehen, Trennung von einem Partner (zum Beispiel durch Scheidung), Aufgeben einer langgehegten Hoffnung, Verlust einer Lebensorientierung, schließlich das Sich-eingestehen-Müssen von Krankheit und Alter – das alles sind typische Situationen für das Erleben von Trauer. Und gerade sie, die Trauer, eröffnet die Wege, die durch diese und andere Krisen hindurchführen.

Die heilende Funktion der Trauer wird heute oftmals weitestgehend übersehen. Im Gegenteil gilt gerade demjenigen die allgemeine Anerkennung, der seine Traurigkeit verbirgt: So erscheint es erstrebenswert, sich am offenen Grab „tapfer zu halten“, sprich: nicht oder zumindest nicht laut zu weinen oder zu klagen. Auch ein Hinterbliebener, der „gefasst“ auf die Todesnachricht reagiert, erregt Bewunderung. In der Tat kommt Außenstehenden eine solch verhaltene Reaktion gelegen: Trauernde, die mit ihren Gefühlen hinter dem viel beschworenen Berg halten – das heißt: die nicht offen weinen, klagen, aggressiv und ungerecht sind, die nicht – manchmal bis zur Erschöpfung des Zuhörers – über den verlorenen Menschen sprechen, Erinnerungen aufwärmen usw., Trauernde also, die noch im Ausnahmefall von der Rücksichtnahme auf ihre Mitwelt bestimmt sind, wirken auf ihre Umgebung zunächst angenehm und „unproblematisch“. Doch weder dem Betroffenen selbst noch den Angehörigen, Freunden oder Bekannten hilft diese „Beherrschung“ auf Dauer wirklich, denn sie führt zu zusätzlichem Leid, zur Vereinsamung.